Wieden/Wien/L.A. - Gespräch & Videoscreening mit Marko Lulic

Künstlergespräch
Marko Lulic präsentiert den Dokumentarfilm „Los Angeles Plays Itself“ und stellt im Rahmen eines Künstlergesprächs eigene Videos zum Thema Wien und Los Angeles vor.

Künstlergespräch mit Marko Lulic / Vorführung der Videos ABBAZIA, SUNSET UND UMGEBUNG und THE MODERNS (VIENNA).
Einleitung: Wolfgang Kos.
Das Gespräch führt Djamila Grandits
Freier Eintritt

Im Rahmen eines Gesprächs zu seiner Arbeit „Mapping 1040“ in der Kunsthalle K wird Marko Lulic über Wien und Los Angeles sprechen und drei eigene Videos präsentieren. Zwei hat er in Wien gedreht, eines in L.A.

ABBAZIA 1999
Abbazia war der Name eines Programmkinos im Wien der Siebziger und Achtziger Jahre, am Wiener Gürtel – in der Rotlichtgegend – gelegen. Es war kein Programmkino, das Truffaut oder Godard zeigte, es konzentrierte sich ausschließlich auf Easterns und Kung Fu Filme. Der Künstler verbrachte, wie viele migrantische Arbeiterschichtkinder dieser Zeit, fast jeden Samstag in diesem Kino. Im Video Abbazia geht er den Weg ab, den er als Kind mit der Ubahn von der Wohnung zum Kino zurücklegen musste. Die Kamera fokussiert mehrmals auf das Gebäude, in dem das Kino damals war – zum Zeitpunkt des Drehs war dort nur noch eine Peepshow beheimatet, inzwischen wurde das Haus abgerissen.

SUNSET UND UMGEBUNG, 1997/99
Die Arbeit ist ein Remake und zugleich eine Übersetzung in ein anderes Medium. Lulic bezieht sich auf das Künstlerbuch „Every Building on Sunset Strip“ (1966) von Ed Ruscha, welches buchstäblich jedes Gebäude am Sunset Boulevard fotografisch darstellt. Lulic filmte die berühmte Straße vom Rücksitz eines Autos. Da auf dem Sunset kein U-Turn erlaubt ist, war das Scheitern vorprogrammiert. Immer wieder musste das Fahrzeug abbiegen, wodurch jedoch auch die Umgebung ins Bild kam.

THE MODERNS (VIENNA), 2005
Es wird ein fiktives und irreales Bild der Stadt Wien kreiert. Lulic blendet die historische Architektur und die imperiale Vergangenheit komplett aus und zeigt in seinem Video ausschließlich Bauten der Nachkriegsmoderne und Gegenwart – „eine retrofuturistische Vision dieser Stadt.“ (Lulic)

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Artist’s Choice:
LOS ANGELES PLAYS ITSELF ist ein 2003 veröffentlichter Filmessay des Historikers und Regisseurs Thom Anderson, der aus Clips von anderen Filmen besteht. Die Geschichte von Los Angeles wird in zweidreiviertel Stunden fast ausschließlich mit Filmausschnitten erzählt.
Marko Lulic über seinen Wunschfilm: „Es ergeben sich eine Unzahl von Einblicken in die Entwicklung von Los Angeles und zugleich hervorragend ausgesuchte Stories über die Verbindungen von Stadt, Film, Architektur, Rassismus und Gesellschaft. Für jede/n KünstlerIn, ArchitektIn, StadthistorikerIn, FilmspezialistIn und KulturtheoretikerIn ist dieser Film eigentlich ein Pflichtprogramm.“

LOS ANGELES PLAYS ITSELF, Dokumentarfilm von Thom Anderson, USA 2003
schikaneder, Mo., 26. Nov. 20:30 Uhr, Di. 27. Nov. 20:30 Uhr, Mi. 28. Nov., 18:00 Uhr

http://www.kleinteile.at/de/Kunsthalle-K/