FC ROMA

Tomáš Bojar, Rozálie Kohoutová, CZ, 2016
76 min., OmU
Dokumentarfilm
Der Wettkampf gegen das aus jungen Roma zusammengesetzte Team des titelgebenden tschechischen Unterligisten wird von den meisten gegnerischen Mannschaften boykottiert. Findet doch mal ein Spiel statt, wird das Stadion zum Austragungsort von Identitäts- und Machtbehauptungen, Diskriminierung und Rassismus. Auch wenn die marginalisierten Roma weder den Humor noch den Mut verlieren, vermittelt sich ihr Ringen um Akzeptanz, soziale Teilhabe und Mobilität als desillusionierender Kraftakt.

Sport als sozialpolitische Metapher: ebenso unterhaltsamer wie ernüchternder Dokumentarfilm über negative und positive Potenziale des Fußballs.

FREIER EINTRITT // Screening im Rahmen der Integrationswoche Wien
Die Regisseure Tomáš Bojar und Rozálie Kohoutová erzählen die bespiellose Geschichte des titelgebenden tschechischen Fußballklubs FC Roma, dessen Team großteils aus jungen Roma zusammengesetzt ist. Die Spieler müssen die anderen Teams in der untersten tschechischen Liga geradezu überreden, gegen sie anzutreten - viele Vereine zahlen lieber Strafen als gegen die Roma zu spielen und die Mannschaft “gewinnt” so die meisten Spiele durch das Nichtantreten ihrer Gegner. Findet doch mal ein Spiel statt, wird das Stadion zum Austragungsort von Identitäts- und Machtbehauptungen, Diskriminierung und Rassismus.

Was bei Tomáš Bojar und Rozálie Kohoutová als Chronik eines Fußballvereins beginnt, wird bald zu einer Parade der alltäglichen Formen von Ausgrenzung und Diffamierung. Auch wenn die marginalisierten Roma weder den Humor noch den Mut verlieren, erweist sich ihr Ringen um Akzeptanz, soziale Teilhabe und Mobilität als desillusionierender Kraftakt. So wird auch die Frage, ob dem Team der Aufstieg in die höhere Liga gelingt, irgendwann zur Nebensache in diesem ebenso unterhaltsamen wie ernüchternden Dokumentarfilm über negative und positive Potenziale des Fußballs.