Der Goldene Handschuh
Basierend auf dem realen Fall des Serienmörders Fritz Honka und nach dem Kriminalroman von Heinz
Strunk von 2016, entwirft Fatih Akin das Porträt eines sozial verkommenen Gewaltverbrechers, der von Frauenhass, sexueller
Gier und Sentimentalität getrieben ist. Eine Milieustudie über die Kehrseite des damals erst kurze Zeit zurückliegenden Wirtschaftswunders:
Individuen, von Kriegs- und Nachkriegswirren aus der Bahn geworfen, ein Dunkeldeutschland ohne jede Zuversicht.
Hamburg-St. Pauli in den 1970er-Jahren, die Amüsiermeile und ihre Nachtgestalten: Gewohnheitstrinker
und Prostituierte, Spielsüchtige und andere einsame Seelen. Fritz Honka, ein gedrungener Mann mit dicker Hornbrille und einem
verunglückten Gesicht, ist einer von ihnen. Ein Hilfsarbeiter, der in der Kiezkaschemme Zum Goldenen Handschuh ältere, sozial
verwahrloste, allein trinkende Frauen aufreißt und abschleppt. Was niemand weiß: In seiner Dachgeschosswohnung erschlägt und
erwürgt er seine Opfer, zerstückelt sie und entsorgt die Überreste hinter der Wand zum Dachboden. Gegen den Verwesungsgestank
verteilt er Wunderbäume im Haus, die Schuld an den penetranten Gerüchen schiebt er der benachbarten griechischen Familie in
die Schuhe.