MATTHIAS & MAXIME

Xavier Dolan, CA, 2019
119 min., OmeU
Spielfilm
de I-Killed-My-Mother-Regisseur Xavier Dolan hat wieder zugeschlagen. Sein neuer Film ist wie Flaschendrehen. Wie Zettel auf die Stirn picken. Und die Mutter lebt immer noch. Ein Kuss zwischen Kindheitsfreunden, setzt in Flammen was schwelte. Sex trennt Freundschaft von Liebe? Oder? Das bieder-binäre, sexuelle Orientierungssystem wurde doch über Bord geworfen. Oder? Wenn Herz und Schwanz pochen, ist das dann Liebe? Matthias & Maxime ist bildgewordener Liebeskummer, erzählt von Aufbruch und dem Eingesperrtsein in der eigenen Freiheit.

en Matthias (Gabriel D’Almeida Freitas) and Maxime (Xavier Dolan) have been friends since childhood and hang in the same Montreal social circle. Maxime cares for his abusive, ex-addict mother (Anne Dorval) and is soon to leave for Australia. When the two men kiss for a student film, feelings surface that change the stakes of their impending goodbye.
Eine unterdrückte Liebe und eine Ode an die Freundschaft: Matthias & Maxime ist ein typischer Dolan-Film, voller ungestümer Energie und mit sehr viel Romantik. Max (Xavier Dolan) und Matthias (Gabriel d’Almeida Freitas) sind seit ihrer Kindheit ein Herz und eine Seele. Doch nun will Max für längere Zeit nach Australien, um sein Leben auf die Reihe zu bekommen. Auf ihrer Abschiedstour, die sie von Party zu Party führt, lernen die Freunde eine Filmstudentin kennen, die sie kurzerhand für ein Projekt besetzt. Als sie sich dabei vor der Kamera küssen müssen, schießt ein Blitz durch das Duo. Ungeahnte Gefühle keimen auf, gegen die sich Matthias mit aller Macht zur Wehr setzt – sehr zum Leidwesen von Max.

Matthias und Maxime sind seit ihren Kindertagen beste Freunde. Gerade aufgrund der innigen freundschaftlichen Intimität, die beide Männer teilen, werden sie gebeten sich für einen studentischen Kurzfilm zu küssen. Ein Kuss, der unerwartete Folgen mit sich bringt, da er beide dazu veranlasst ihre Gefühle zueinander ebenso wie ihre generellen sexuellen Begierden zu konfrontieren. Eine Entwicklung, die Einfluss auf ihr Leben von beiden und auch das des gesamten Freundeskreis nimmt.

Der neue Film des frankokanadischen Regisseurs und Hauptdarstellers Xavier Dolan (I KILLED MY MOTHER, LAURENCE ANYWAYS, MOMMY) dreht sich um eine Gruppe von Freunden in ihren End-20ern, Anfang 30ern. Über die Freundschaft, die sie verbindet; trotz unterschiedlichster Herkunft und Veränderungen, die sich mit fortschreitendem Alter einstellen. Dolan reflektiert in diesem Werk über Menschen seiner Generation, wie sie funktionieren, sich selbst sehen und worüber sie ihre Identität und Sexualität definieren.

Ein anregender Film, untermalt mit einer erlesenen Auswahl an Popmusik, welcher aufzeigt, dass mit 30 Jahren wohl doch nicht alles so gefestigt und verbaut ist, wie es viele Menschen befürchten. (queergestreift.com)

"Matthias & Maxime ist nicht nur ein Film über eine unterdrückte Liebe, sondern auch eine Ode an die Freundschaft, die verschiedene Formen und Rituale durchexerziert. Und es ist ein Film über jene Zeit, wenn die Jugend eigentlich schon vorbei ist, man aber gerne noch ein wenig daran festhalten will, weil diese Lebensphase so voller Freiheiten steckt und voller Möglichkeiten." kino-zeit.de