ANOTHER COIN FOR THE MERRY-GO-ROUND /w english subs

Hannes Starz, AT, 2021
92 min., OmdU
Spielfilm
#de Anna (Valerie Pachner) liebt ihre Jugend, ihre Freund*innen, Drogen, Partys und Musik. Sie kämpft hart mit den immer schwieriger zu übersehenden Anzeichen, dass auch sie erwachsen werden soll, und tut alles, um dieser Realität zu entfliehen. Doch dann lässt ein folgenschweres Ereignis ihre Routinen plötzlich einbrechen. Die Geschichte eines harschen Coming-of-Age mit David Öllerer aka Voodoo Jürgens sowie Auftritten von Alicia Edelweiss, Bulbul und anderen.

SPECIAL // Am 12.11. ist Regisseur Hannes Starz zum Filmgespräch zu Gast. Moderation: Jannik Rakusa

#en Four friends in their late twenties are drifting through life in Vienna, from clubs to skateparks, from band practice to parties. A suicide attempt puts an abrupt end to this seemingly carefree existence. It might be a bit late in life to reorient themselves, but there’s still always time for a ride on the merry-go-round. The constant struggle with growing up is accompanied by a longing for something bigger, for a sense of arrival, for a showdown. In his bittersweet feature-film debut, director Hannes Starz gave the dedicated cast around Valerie Pachner and Voodoo Jürgens much room for improvisation. The soundtrack features Alicia Edelweiss, Bulbul, Manfred Engelmayr and Thirsty Eyes – strong voices of Vienna’s music scene which the fictional band Black Candy dreams of conquering in the film.
Wenn man sich vor der Projektion ein wenig über den Inhalt von Hannes Starzs Film informiert hat, wartet man sehr ungeduldig darauf, dass das wilde, freie Partyleben der Protagonistin Anna (Valerie Pachner) ein abruptes Ende findet. Vielleicht ist es aber nicht nur die Erwartung, die die Synopsis des Films schürt, sondern auch ein bisschen die moralische Einstellung, die man von älteren Angehörigen der Gesellschaft oder von Familienangehörigen mitbekommen hat. Man könnte sagen, dass sich der Moralapostel im Kopf nicht ganz entspannt zuschauen kann, während sich der Teufel dem Freudentaumel komplett hingibt. Immerhin muss einiges passieren, bis Anna von ihrer Achterbahnbahnfahrt aussteigt und keine weitere „Münze“ mehr einwirft.

„Another coin for the merry go-round“ startet mit der Essenz, die das Leben der vier Freunde, um die sich der Film dreht, zusammenhält: Musik. Im Klub, in dem Anna arbeitet, darf das Publikum einige Ausschnitte von Live-Auftritten von Bulbul und weiteren Bands der Wiener Musikszene genießen. Die Kamera (Marianne A. Borowiec) fängt die Musiker eindringlich nah ein und die Soundaufnahmen tun ihr Übriges, um in musikalischen Underground einzutauchen. Doch Anna, Niko und Ilias sind nicht nur bei Auftritten von anderen Bands im Publikum, sondern sie proben vor allem selber und schreiben Lieder für ihre Band. Hier darf man Valerie Pachner von einer neuen Seite kennenlernen, denn sie singt mit Voodoo Jürgens gemeinsam und spielt Keyboard.

Doch auch Voodoo Jürgens kommt aus seinem gewohnten Umfeld als Musiker heraus und überzeugt als Schauspieler. Wenn man an seine Live-Auftritte denkt, verwundert das nicht sehr, denn seine Konzerte ähneln meist schon einem kleinem Schauspiel. (uncut.at)