CLIMAX

CLIMAX
Gaspar Noé, F, 2018
95 min., OmeU
Spielfilm
#de In Gaspar Noés jüngster filmischer Tour de Force eskaliert die Party einer Techno-Tanzgruppe, als jemand den Sangria mit LSD aufmotzt und so einen kollektiven Horrortrip auslöst. Noés Filme sind viszerale, ja ganzkörperliche Erfahrungen. Hier verschmilzt er sein Können zu einem wahren Feuerwerk an Leben und Leibern.

#en A hypnotic, hallucinatory, and ultimately hair-raising depiction of a party that descends into delirium over the course of one wintry night. In Climax, a troupe of young dancers gathers in a remote and empty school building to rehearse. Following an unforgettable opening performance lit by virtuoso cinematographer Benoît Debie and shot by Noé himself, the troupe begins an all-night celebration that turns nightmarish as the dancers discover they've been pounding cups of sangria laced with potent LSD. Tracking their journey from jubilation to chaos and full-fledged anarchy, Noé observes crushes, rivalries, and violence amid a collective psychedelic meltdown. Starring Sofia Boutella (Atomic Blonde) and a cast of professional dancers, Climax is Noé's most brazen and visionary statement yet.
21 junge Tänzer sind bereit. Ein Tag noch, dann werden sie auf Tournee gehen, erst in Frankreich, dann in den USA. Vor der Abreise haben sie sich versammelt. Sie wollen zusammen tanzen. Sich naäher kommen. Reden und feiern. Unablässig pumpt die Musik Beats in den Raum. Sangria fließt in Strömen. Die Stimmung ist bestens. Bis Selva (SOFIA BOUTELLA) eine Entdeckung macht: Jemand hat Drogen in die Drinks gemischt.

Nach und nach beginnen sie zu wirken. Panik macht sich breit. Der Schuldige wird gesucht, ein kollektiver Horrortrip beginnt. Aus Angst wird Paranoia, aus unterschwelliger Aggression offene Gewalt, aus Zuneigung unkontrollierte Begierde. Die energetische Choreographie löst sich in Chaos auf. Die Tänzer taumeln, stolpern und tanzen weiter in höchster Ekstase bis zum Morgengrauen als die Polizei eintrifft und das ganze Ausmaß entdeckt.

"Man spürt den Beat, riecht den Schweiß, meint förmlich das Adrenalin und die Pheromone mit den Händen greifen zu können, bis sich ganz allmählich die Atmosphäre, die Stimmung und damit auch das Gefühl des Zuschauers verändern. Einer Tänzerin wird schlecht, ein anderer Tänzer, der bereits vorher durch Machosprüche aufgefallen ist, wird immer fordernder, andere bewegen sich apathisch und alleine auf dem Dancefloor. Aus dem Kollektiv ist eine Ansammlung isolierter Individuen geworden, die zusehends unfähiger wird, miteinander auf angemessene Weise zu kommunizieren und zu interagieren. Bis ein Verdacht in den Anwesenden aufkeimt: Da alle im Raum zumindest scheinbar ähnliche Symptome zeigen, ist es sehr wahrscheinlich, dass jemand die Sangria, die auf dem Buffet stand, mit einer Droge versetzt hat – nur wer?" (kino-zeit.de)